Spanien ruft: So meisterst du die Auswanderung in 10 Schritten! (Teil 2)

by Stefanie

Weiter geht es mit dem 2. Teil unseres Leitfadens zum Auswandern nach Spanien. Den ersten Teil kannst Du hier nachlesen.

Schritt 6: Wohnung suchen

Die Suche nach einer Wohnung oder dem Kauf einer Immobilie in Spanien als Ausländer kann eine aufregende, aber auch herausfordernde Erfahrung sein. Hier sind einige Tipps und Einblicke, die Dir helfen, diesen Prozess erfolgreich zu meistern.

Tipps für die Suche nach einer Mietwohnung oder dem Kauf einer Immobilie

  • Digitale Suche vor Ort: Nutze Online-Plattformen wie Idealista und Fotocasa, um einen ersten Überblick über den Markt zu bekommen. Diese Seiten bieten umfassende Listen und Filteroptionen, die Dir helfen, Deine Suche zu verfeinern. 
  • Direkter Kontakt und Besichtigungen: Wenn möglich, kontaktiere die Anbieter direkt per Telefon, da schriftliche Anfragen oft unbeantwortet bleiben. Ein direkter Anruf kann Deine Chancen erhöhen, eine prompte Antwort und eine Besichtigung zu erhalten. Bereite Dich darauf vor, auf Spanisch zu kommunizieren, und übe im Voraus einige wohnungsbezogene Vokabeln.
  • Betrachte soziale Medien und spezialisierte Webseiten: Facebook-Gruppen und Milanuncios sind ebenfalls beliebte Plattformen, um Wohnungen zu finden, besonders wenn Du nach WG-Zimmern suchst. .
  • Vorsicht vor Betrug: Sei besonders vorsichtig bei der Anmietung aus der Ferne. Es ist ratsam, persönliche Besichtigungen durchzuführen und Verträge zu unterzeichnen, um Betrugsfälle zu vermeiden. Bezahle vorallem nichts im Voraus bevor Du nicht die Wohnung gesehen hast und den Eigentümer oder Makler kennengelernt hast und einen Mietvertrag vorgelegt bekommen hast. 
  • Schaue Dir meine Videos an: Gerade vor dem Kauf solltest Du Dich auf meinem Youtube Kanal umschauen und Dir Informationen holen, die für den Kauf einer Immobilie in Spanien wichtig sind.

Herausforderungen für Ausländer bei der Wohnungssuche

  • Sprachbarrieren: Die Kommunikation auf Spanisch kann für Nicht-Muttersprachler eine Herausforderung darstellen. Es kann nützlich sein, Grundkenntnisse der Sprache zu erlernen oder jemanden um Hilfe zu bitten, der fließend Spanisch spricht.
  • Verständnis des Marktes: Der Immobilienmarkt in Spanien kann sich stark von dem in anderen Ländern unterscheiden. Informiere Dich gut über lokale Gepflogenheiten, Gebühren und rechtliche Anforderungen. Mein Youtube Kanal ist Dir dabei eine große Hilfe. Wie es mit den Besonderheiten des spanischen Mietrechts aussieht, kannst Du hier nachlesen.
  • Wettbewerbsfähiger Markt: In beliebten Städten und Regionen kann der Wohnungsmarkt sehr wettbewerbsfähig sein, insbesondere zu Beginn des Schuljahres oder der Urlaubssaison. Flexibilität und Schnelligkeit sind entscheidend, um eine passende Wohnung zu finden.

Schritt 7: Bankkonto eröffnen

Die Eröffnung eines spanischen Bankkontos ist für Auswanderer nach Spanien eine der grundlegenden Notwendigkeiten, um den Alltag im neuen Land reibungslos zu gestalten. Hier sind die grundlegenden Schritte und erforderlichen Dokumente, um ein Bankkonto in Spanien zu eröffnen:

Notwendigkeit eines spanischen Bankkontos

– Alltägliche Finanztransaktionen: Ein spanisches Konto erleichtert Zahlungen von Rechnungen, Miete und den Empfang von Gehalt.

– Bankdienstleistungen:Zugang zu Krediten, Hypothekendarlehen und anderen Finanzprodukten, die oft ein lokales Konto voraussetzen.

Schritte zur Eröffnung

1. Bankauswahl: Recherchiere und wähle eine Bank, die Deinen Bedürfnissen entspricht. Berücksichtige Faktoren wie Kontogebühren, Verfügbarkeit von Online-Banking, Kundenservice und Filialnetz.

2. Terminvereinbarung: Viele Banken erfordern eine vorherige Terminvereinbarung, um ein Konto zu eröffnen.

3. Persönliches Erscheinen: Für die Kontoeröffnung musst Du in der Regel persönlich in der Filiale erscheinen.

Benötigte Dokumente

– Gültiger Ausweis: Reisepass oder nationaler Personalausweis.

– NIE-Nummer (Número de Identificación de Extranjero: Die spanische Steueridentifikationsnummer ist für fast alle finanziellen und rechtlichen Transaktionen in Spanien erforderlich. Mehr dazu erfährst Du hier.

– Nachweis des Wohnsitzes: Eine aktuelle Meldebescheinigung (Empadronamiento) oder Mietvertrag.

– Nachweis des Beschäftigungsstatus: Arbeitsvertrag, Nachweis über Selbstständigkeit oder Rentenbescheid, je nach individueller Situation.

– Weitere Dokumente:Einige Banken können zusätzliche Dokumente anfordern, wie z.B. einen Nachweis über den Herkunftsstaat deiner finanziellen Mittel oder einen Kontoauszug deiner ausländischen Bank.

Tipps

– Digitale Banken: Erwäge auch die Eröffnung eines Kontos bei einer digitalen Bank, die oft geringere Gebühren und einfacheren Zugang bietet.

– Konten für Nichtresidente: Wenn Du noch keinen festen Wohnsitz in Spanien hast, bieten einige Banken die Möglichkeit, ein Nicht-Residenten-Konto zu eröffnen.

– Vergleiche Gebühren: Achte auf Kontoführungsgebühren, Gebühren für internationale Transfers und Geldautomaten-Gebühren.

Die Bankkonteneröffnung in Spanien kann sich von Bank zu Bank leicht unterscheiden, daher ist es ratsam, direkt bei der gewählten Bank nach den genauen Anforderungen und dem Prozess zu fragen. Mit der richtigen Vorbereitung und allen erforderlichen Dokumenten sollte der Prozess allerdings unkompliziert sein.

Schritt 8: Arbeitsmarkt und Berufsanerkennung

Beim Einstieg in den spanischen Arbeitsmarkt und der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Der Arbeitsmarkt in Spanien insgesamt hat sich in den letzten Jahren merklich erholt, wobei bestimmte Branchen wie IT, Ingenieurwesen, Finanzen und Gesundheitswesen vermehrt Chancen bieten. Gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote in Spanien, insbesondere unter jungen Menschen und Universitätsabsolventen, immer noch relativ hoch, was den Einstieg in den Arbeitsmarkt erschweren kann. Auch die Gehälter sind oft erheblich geringer als man es zum Beispiel von Deutschland, Schweiz oder Österreich kennt.

Überblick über den spanischen Arbeitsmarkt

Branchen mit Chancen: Dienstleistungssektor, IT, Ingenieurwesen, Finanzen und Gesundheitswesen sind Bereiche, in denen vor allem Fachwissen gefragt ist.

Regionale Unterschiede: Je nach Region in Spanien variieren die Jobchancen, wobei Städte wie Madrid und Barcelona mehr Möglichkeiten bieten als andere Teile des Landes.

Arbeitserlaubnis: EU- und EWR-Bürger benötigen keine Arbeitserlaubnis, um in Spanien zu arbeiten. Nicht-EU-Bürger müssen jedoch ein spanisches Arbeitsvisum beantragen, welches in der Regel vom Arbeitgeber in Spanien arrangiert wird.

Hinweise zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen

Die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Spanien ist ein wichtiger Schritt für viele Auswanderer, insbesondere in regulierten Berufen wie Medizin, Rechtswissenschaften oder Lehramt. Die spanische Regierung und die EU bieten Plattformen und Dienste an, die den Prozess der Anerkennung unterstützen und vereinfachen sollen. Es ist ratsam, sich frühzeitig über die spezifischen Anforderungen und notwendigen Schritte für die Anerkennung in deinem Berufsfeld zu informieren.

Tipps für die Jobsuche

– Netzwerken: Viele Jobs in Spanien werden durch Mundpropaganda und persönliche Kontakte vergeben. Es lohnt sich, Netzwerkveranstaltungen zu besuchen und sich mit anderen Auswanderern und Einheimischen zu vernetzen.

– Sprachkenntnisse: Obwohl es möglich ist, in einigen Bereichen Arbeit zu finden, ohne fließend Spanisch zu sprechen, verbessern gute Spanischkenntnisse Deine Chancen erheblich. Es gibt viele Möglichkeiten, Spanisch zu lernen oder zu verbessern, sowohl online als auch vor Ort.

– Jobportale und -agenturen: Nutze Jobportale wie InfoJobs, Infoempleo und SEPE sowie spezialisierte Agenturen, um passende Stellenangebote zu finden. Initiativbewerbungen können ebenfalls erfolgreich sein.

Die Jobsuche in Spanien kann herausfordernd sein, bietet aber auch viele Chancen, insbesondere wenn Du flexibel bist und Dich gut vorbereitest. Informiere Dich gut über die Anforderungen und Möglichkeiten in Deinem Fachbereich und nutze alle verfügbaren Ressourcen, um Deinen Einstieg in den spanischen Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Schritt 9: Krankenversicherung

Die Wahl der richtigen Krankenversicherung in Spanien ist entscheidend für Auswanderer, um umfassenden Gesundheitsschutz zu gewährleisten. Spanien bietet sowohl ein öffentliches Gesundheitssystem als auch private Krankenversicherungsoptionen an, die beide Vor- und Nachteile haben.

Öffentliches Gesundheitssystem 

Das spanische nationale Gesundheitssystem (SNS) bietet umfassende Gesundheitsdienste für diejenigen, die in das soziale Sicherheitssystem eingezahlt haben. EU-Bürger können die ersten drei Monate ihres Aufenthalts mit ihrer Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) kostenlosen Gesundheitsschutz genießen. Danach müssen sie sich entweder privat versichern oder Beiträge zum sozialen Sicherheitssystem leisten, um weiterhin Anspruch auf Leistungen zu haben. Nicht-EU/EFTA-Bürger müssen sich registrieren oder eine private Krankenversicherung abschließen, wenn sie längerfristig in Spanien leben möchten.

Private Krankenversicherung

Private Krankenversicherungen bieten eine Alternative oder Ergänzung zum öffentlichen Gesundheitssystem und können sinnvoll sein, wenn Du spezielle Gesundheitsbedürfnisse hast, zusätzlichen Schutz bei Verschreibungen und Zahnbehandlungen suchst oder wenn Du nicht für das öffentliche System qualifiziert bist. Zu den größten Anbietern gehören Sanitas, Adeslas und Asisa, die umfassende Deckung und oft auch Pläne für Auswanderer anbieten. Private Versicherungen können flexiblere Tarifoptionen, kürzere Wartezeiten für bestimmte Behandlungen und Zugang zu einem breiteren Netzwerk von Einrichtungen und Spezialisten bieten. Kontaktiere mich, wenn Du Unterstützung bei der Wahl der richtigen Krankenversicherung benötigst und ich empfehle Dir deutschsprachige Experten.

Convenio Especial

Für diejenigen, die nicht über die erforderlichen Voraussetzungen verfügen, um Beiträge zum sozialen Sicherheitssystem zu leisten, bietet das Convenio Especial Programm Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem gegen eine monatliche Gebühr. Dieses Programm deckt alle medizinischen Bedingungen ab.

Anmeldung und erforderliche Dokumente

Für die Anmeldung beim öffentlichen Gesundheitssystem benötigst Du einen spanischen Sozialversicherungsausweis, den Du bei der örtlichen Sozialversicherungsbehörde beantragen kannst. Außerdem benötigst Du einen gültigen Reisepass, eine Aufenthaltsgenehmigung, einen Nachweis über die Adresse und das ausgefüllte Antragsformular. Nach der Registrierung erhältst Du eine Gesundheitskarte (Tarjeta Sanitaria Individual – TSI), die bei Arztbesuchen vorgelegt werden muss.

Die Wahl zwischen öffentlichem und privatem Versicherungsschutz hängt von Deinen individuellen Bedürfnissen, Deinem Gesundheitszustand und Deinen finanziellen Möglichkeiten ab. Es ist ratsam, die Angebote sorgfältig zu vergleichen und gegebenenfalls eine Beratung in Anspruch zu nehmen, um die beste Entscheidung für deine Situation zu treffen.

Schritt 10: Umzug und Sprache

Der Umzug und das Erlernen der Sprache sind zwei wesentliche Bestandteile Deines neuen Abenteuers. Hier findest Du einige Tipps und wichtige Informationen, die Dir den Übergang erleichtern.

Umzug nach Spanien

Es gibt mittlerweile viele spezialisierte Umzugsunternehmen, die Deinen kompletten Hausrat und Möbel nach Spanien transportieren können. Jedoch können die Kosten dafür erheblich sein, insbesondere wenn man auf eine der spanischen Inseln umzieht. Man sollte sich im Vorfeld deshalb gut überlegen, ob man vielleicht nicht eher alles in Deutschland verkauft (zumindest große Möbelstücke) und sich in Spanien neu mit Möbel einrichtet. Das kann im Zweifel günstiger sein als mehrere tausende von Euros in Umzugskosten zu investieren. 

Sprache

Spanisch zu lernen ist ein Schlüssel zum Erfolg für Dein Leben in Spanien. Nicht nur die Kommunikation im Alltag wird dadurch erleichtert, sondern auch der Aufbau sozialer Kontakte und das Eintauchen in die spanische Kultur. Viele Auswanderer und Einheimische beschreiben die Spanier als offen und freundlich, doch kann es manchmal schwierig sein, in engere soziale Kreise einzudringen. Das Erlernen der Sprache ist daher ein wichtiger Schritt, um Verbindungen zu knüpfen und sich in der neuen Umgebung zu Hause zu fühlen.

In diesem Video kannst Du mehr über die Unterschiede zwischen beiden Ländern lernen und warum die Sprache so entscheidend ist.

Tipps zum Spracherwerb

– Intensivkurse: In vielen Städten werden Sprachkurse angeboten. In ganz Spanien gibt es die Sprachschule “Escuela de Idiomas (EOI), die günstige Sprachkurse anbieten. 

– Tandempartner: Suche Dir einen Tandempartner, der Spanisch spricht und Dein Interesse an einem Sprachaustausch teilt.

– Online-Plattformen: Nutze Online-Plattformen und Apps, um Deine Sprachkenntnisse kontinuierlich zu verbessern.

– Immersion: Tauche vollständig in die Sprache ein, indem Du lokale Medien konsumierst und so oft wie möglich Spanisch sprichst.

Denke daran, dass der Umzug nach Spanien und das Erlernen einer neuen Sprache Zeit und Geduld erfordern. Gib Dir selbst die Erlaubnis, Fehler zu machen, und sei offen für neue Erfahrungen. Spanien bietet eine reiche Kultur, eine beeindruckende Geschichte und eine lebendige Gesellschaft, die es zu entdecken gilt. Mit der richtigen Einstellung und Vorbereitung wird Dein Umzug nach Spanien zu einem unvergesslichen Abenteuer.

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